Fränkische Hochzeitssuppe – ganz ohne Hochzeit

Fränkische Hochzeitssuppe – ganz ohne Hochzeit

Soup de mariage franconienne – sans mariage

Zuppa nuziale della Franconia – senza matrimonio

Photo, Food and Art – Reiner Grundmann

lovelace-photography.de

P R O L O G „Wos erschd nu gsacht wern mou.“

Wenn sich Braut und Bräutigam einen Teller Suppe teilen, dann ist es Liebe – die Hochzeitssuppe. Schnell, schnell Herr Bräutigam – wer nach traditionellem Brauch den Löffel zuerst in die Suppe steckt, hat in der Ehe „die Hosen an“. Die Druiden sagen: Löffeln beide gleichzeitig, wird es eine liebevolle und partnerschaftliche Ehe.

Doch nicht nur zur Vermählung, auch bei anderen Feierlichkeiten wird die Suppe deutschlandweit gern serviert. Je nach Region gibt es aber Variationen. Charakteristisch für die Suppe ist in jedem Fall eine klare Hühner- oder Rinderbrühe. Die Einlage lässt Spielraum: Während in der Niedersächsischen Hochzeitssuppe Eierstich, Fleischklößchen und Spargel nicht fehlen dürfen, schwimmen im Schwabenland klein geschnittene Pfannkuchen, genannt „Flädle“, oder Maultaschen in der Suppe. Andernorts packt man Grießklößchen, Rosinen, Gemüse oder Knödel mit hinein.

IN G R E D I E N Z E N „Wos nei kummd.“

für 3 Personen

Brühe:

  • 3 bis 4 St Rinderknochen, gesägt (Inge Pristownik)
  • Wasser
  • 1 -2 EL Gemüsestock
  • 1 große Möhre
  • Petersilie und / oder Petersilienwurzel
  • 1 kleines Stück Knollen-Sellerie, frisch
  • 1 St Zwiebel
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 große Knoblauchzehe, zerquetscht oder in Scheiben
  • 1/4 Muskatnuss, gerieben
  • 1 EL Kerbel, getrocknet
  • 1 EL Majoran, getrocknet
  • 1 Prise Kümmel nach Geschmack
  • Salz
  • Pfefffer

Pfannkuchen:

  • 120 g Mehl
  • 1 Ei
  • 200 ml Milch
  • 1 bis 2 EL Mineralwasser
  • 1 bis 2 Prisen Salz
  • Butterschmalz / Ghee

  • 3 Leberknödel, selbstgemacht oder vom Metzger des Vertrauens (Pristownik)
  • Griesnockerl
  • Petersilie zur Garnierung für die Hochzeitssuppe

Z U B E R E I T U N G „Wäi mers zamkochd.“

Die Küche brummt – die Hochzeitsgesellschaft is in der Kerch. Glei kummas und hom an Hunger. Kocht wärd.

Die zesägten Rinderknochen waschen und in Salzwasser aufsetzen. Wenn das Wasser zu sprudeln beginnt – gibt die fränkische Köchin alle Zutaten grob kleingeschnitten dazu, Kräuter und Gewürze mit rein und lässt es 2 Stunden kochen auf mittlerem bis kleinem Feuer. Nach der Kochzeit abgießen und die Brühe auffangen.

Das Knochenmark mit Salz und Möhrenscheiben, a weng an Sellerie dazu, ist eine kleine Zwischenmahlzeit fürs Köchla / Köchlerin ;o) Das ausgekochte Gemüse wirft man wech.

Für die Pfannerkoung, Pfannkuchen sagt der vornehme Außerbayerische, Mehl, Ei, Milch, Mineralwasser und Salz verrühren mit dem Schneebesen bis sich ein dickflüssiger Pfannerkoungdaach / Pfannkuchenteig glatt rührt. In eine Pfanne 1 EL Butterschmalz geben und erhitzen – bei mir war der Herd auf Stufe sieben – und mit einem großen Schöpflöffel verteilen wir den Teig gleichmässig auf dem Pfannerbouden ;o). Wenn sie goldgelb gebacken sind, schneiden wir sie in schmale Streifen, der Österreicher sagt Fritatten.

In die heiße Brühe geben wir die Griesnockerl und kochen sie auf mittlerem Feuer für 8 bis 15 Minuten, fünf Minuten vor Garzeitende geben wir die vorgekochten Lebeknödel hinzu und am Schluss erhitzen wir die Pfannkuchenstreifen in der Suppe. Petersilie grob hacken und mit auf den Teller.

An Gouden.

KLICK on photo – hier gehts zu den Rezepten

Fränkische Tracht aus Ochsenfurt beim Erntedankfest in Fürth. Wiki

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