“Hering unterm Pelzmantel“
„Hareng sous le manteau de fourrure“
„Aringhe sotto la pelliccia“

Pixabay, free

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Foto, Food and Art – Olga Stein
Text – Olga Stein
P R O L O G
„Hering unterm Pelzmantel“ (Seljodka pod schuboj)“
Hering-Rote Beete-Türmchen mit marinierten Zwiebeln auf Kartoffel-Möhrenplätzchen …wurde von mir zum Karfreitag neu interpretiert und etwas umgeschichtet.
Die einfachen Kernzutaten blieben gleich: Heringsfilet, Kartoffeln, Möhre, Rote Beete und Zwiebeln. Das hartgekochte Ei, das normalerweise klein geraspelt die oberste Schicht bedeckt und fluffigen Pelz darstellen soll, hat mir diesmal ein übereifriger Osterhase entwendet.
Zwar sind die deutschen Klimabedingungen nicht so hart wie die sibirischen, frieren soll der „Hering ohne Pelzmantel“ trotzdem nicht – so gewinnt das warme Kartoffel-Möhrenplätzchen an Bedeutung 😉
Z U T A T E N

mise-en-place
- 200 g eingelegte Heringsfilets nordische Art
- 1 Rote-Beete-Knolle
- 1 Zwiebel
- ca. 20 ml Weißweinessig
- 1 geh. TL Zucker
- 50 ml Pflanzenöl (ich bevorzuge Sonnenblumenöl)
- etwas Wasser
- ca. 100 g saure Sahne evntl. mit einem EL Joghurt verfeinert
- Dill, 1 Zweiglein
- Pfeffer
- etw. Salz
- 3 Kartoffeln
- 1 Möhre
- 1 Ei
- Mehl je nach gewünschter Konsistenz
- Salz
- Muskatnuss
- Cayenne Pfeffer
- etwas Parmigiano Reggiano vom Stück
Z U B E R E I T U N G
Als Erstes widme ich mich dem Marinieren der Zwiebeln, wobei ich mich jedes Mal an einen Tag
aus meiner Kindheit erinnere, an dem mir mein Vater einen Trick zeigte . Die Verwandlung einer
bitterscharfen Zwiebel, die Kinder zum Weinen bringt, in ansehnliche, schmackhafte und
aromatische Ringe hat mich so fasziniert, dass ich gleich alles in meinem kleinen Tagebuch
aufschrieb. Noch heute mache ich es nicht anders und einfacher geht ́s kaum:
Weißweinessig und Zucker in ein Trinkglas geben und miteinander verrühren. Etwas Wasser dazu geben und zusammen mit dem Pflanzenöl eine Emulsion daraus schlagen. Nun kann die in dünne Ringe geschnittene Zwiebel darin mehrere Stunden die Luft anhalten.
In der Zeit schneide ich die Heringsfilets und die gekochte und geschälte Rote – Beete – Knolle in ca. 1 cm große Würfel und stelle diese beiseite.
Aus saurer Sahne bereite ich nun die Sauce, indem ich einen Löffel Joghurt, ein wenig Salz (je nach
Geschmack des Herings), Pfeffer und sehr fein gehackten Dill einrühre.
Als nächstes reibe ich die Kartoffeln und die Möhre grob in eine Schüssel, gebe etwas Salz hinein
und entferne nach ungefähr einer halben Stunde die Flüssigkeit der Kartoffeln. Ein ganzes Ei, ein
wenig geriebenen Parmesan, Salz, Cayennepfeffer und eine kleine Prise geriebene Muskatnuss
kommen zu den Kartoffeln und der Möhre in die Schüssel und werden verrührt. Nach und nach
wird Mehl in kleinen Mengen in die Masse gegeben, bis der Teig am Löffel leicht klebt.

Jetzt bleibt es nur noch die Kartoffel-Möhrenplätzchen in eine Pfanne mit vorgeheiztem Öl zu
geben und darin rasch rund zu formen. (für jedes Plätzchen nehme ich ca. 1 EL voll Teig).
Goldbraun werden sie von beiden Seiten gebacken.
Auf einen Teller lege ich ein Kartoffel-Möhrenplätzchen und platziere einen Servierring darauf.
Heringsfiletwürfel landen jetzt auf dem Plätzchen, werden darauf gleichmäßig verteilt und leicht
angedrückt. Nun fischen wir die Zwiebelringe aus dem Glas heraus und legen diese über den
Hering. Rote Beete Würfel werden über den Zwiebeln verteilt und ebenso leicht angedrückt. Jetzt
noch die letzte Schicht mit Sauce auffüllen und den Ring vorsichtig weg ziehen.
Dafür muss man nicht der Herr der Ringe sein, aber vielleicht der Herr der Heringe .
Fertig ist das Türmchen.
Guten Appetit!


K L I C K on golden leaf – hier gehts zu den Rezepten.